Wenn Tropenkrankheiten zum Reisesouvenir werden
Einmal im Regenwald stehen, die Geräusche, Artenvielfalt und feuchte Wärme spüren oder Elefanten in freier Wildbahn erleben, Löwen beobachten und Krokodile entdecken – Reisen in weit entfernte Länder sind Erlebnisse, die man nicht mehr vergisst. Was allerdings vor dem Abenteuer nicht vergessen werden sollte, ist, sich auf tropische Krankheiten vorzubereiten. Denn diese sind gefährlich. Welche Symptome typisch für eine Tropenkrankheit sind und was Sie beachten sollten, erfahren Sie hier.
Typische Symptome für eine Tropenkrankheit
Wer während oder nach einer Reise, vor allem in exotischen Ländern, erkrankt, sollte aufmerksam werden. Denn eine Tropenkrankheit könnte der Auslöser sein. Eines der wichtigsten Symptome, das dafürspricht, ist Fieber. Nahezu alle tropischen Krankheiten gehen mit einer erhöhten Körpertemperatur einher. Möglich ist ein leichtes Fieber von 38 Grad Celsius bis hin zu hohem Fieber über 40 Grad Celsius. Weitere typische Symptome für Tropenkrankheiten sind:
- Gliederschmerzen
- Abgeschlagenheit und Konzentrationsprobleme
- Durchfall und/oder Erbrechen
Leiden Sie nach einer Fernreise unter den genannten Beschwerden, sollten Sie zeitnah einen Arzt aufsuchen. Für die Diagnose ist es wichtig, dass Sie genau benennen können, wann Sie sich wo aufgehalten haben. Denn selbst innerhalb desselben Landes kann sich das Infektionsrisiko für Krankheiten wie Malaria stark unterscheiden.
Eine Tropenkrankheit kann auch mehrere Wochen bis Monate brauchen, bis sie zum Ausbruch kommt. Allerdings sind Erkrankungen wie eine Grippe oder ein grippaler Infekt ebenfalls durch die oben genannten Symptome gekennzeichnet. Um abzuklären, was hinter den Beschwerden steckt, erstellt der Arzt in der Regel ein Blutbild.
Die bedeutsamsten tropischen Krankheiten
Vorweg sei gesagt: Die Wahrscheinlichkeit für Touristen, sich an einer Tropenkrankheit anzustecken, ist deutlich geringer als für die einheimische Bevölkerung. Dennoch führt die ungebrochene Reiselust der Mitteleuropäer dazu, dass es regelmässig Fälle von Infektionen gibt. Die beiden häufigsten Tropenkrankheiten werden von Mücken übertragen: Malaria und Dengue-Fieber. Beide sind durch Fieber, Gliederschmerzen und Übelkeit gekennzeichnet sowie weltweit in tropischen Gebieten anzutreffen. Die Stärke der Symptome und der Verlauf der Erkrankungen sind variabel. Während Dengue-Fieber in den meisten Fällen komplikationslos verläuft, ist Malaria lebensbedrohlich und muss im Krankenhaus behandelt werden.
Weitere Tropenkrankheiten, die durch Mücken verbreitet werden, sind Zika-Infektionen, Gelbfieber, West-Nil-Fieber, Chikungunya-Fieber und die japanische Enzephalitis:
- Eine Infektion mit dem Zika-Virus geht mit Beschwerden ähnlich einer milden Grippe einher und verläuft in der Regel unproblematisch. Vor allem in Mittel- und Südamerika sowie in Südostasien ist die Erkrankung verbreitet. Gefährlich wird sie, wenn sich eine Schwangere mit dem Virus ansteckt. Denn das Zika-Virus kann zu bleibenden Gehirnschädigungen beim ungeborenen Kind führen.
- Gelbfieber äussert sich in der ersten Krankheitsphase durch Fieber, Kopfschmerzen und Übelkeit. Circa 15 % der Patienten entwickeln einen zweiten Krankheitsschub. Dieser kann für Schäden an inneren Organen und am Nervensystem verantwortlich sein. Gelbfieber kommt in Süd- und Mittelamerika sowie in den tropischen Ländern Afrikas vor.
- Auch das West-Nil-Fieber ist einer Grippe ähnlich. Bei der Hälfte der Patienten tritt zum Ende der Erkrankung ein Hautausschlag auf. Meist heilt das West-Nil-Fieber ohne Therapie ab. Die Infektionskrankheit ist auf allen Kontinenten verbreitet.
- Typisch für das Chikungunya-Fieber sind Fieber, starke Muskel- und Gelenkschmerzen sowie fleckige Hautausschläge. In der Regel heilt die Tropenkrankheit, die in Südostasien, Afrika und der arabischen Halbinsel anzutreffen ist, von allein aus. Nur selten bleiben die Gelenkbeschwerden noch über Monate bis Jahre hinweg bestehen.
- Eine japanische Enzephalitis kann oft völlig ohne Symptome verlaufen, sollten aber dennoch Beschwerden auftreten, ähneln diese oft denen einer Grippe. Bei einer schweren Erkrankung kann es zu einer Gehirnentzündung kommen, die sich z.B. durch Bewusstseinsstörungen und Lähmungen bemerkbar machen kann. Die japanische Enzephalitis ist vor allem im südostasiatischen Raum verbreitet, wobei das Infektionsrisiko für Touristen jedoch eher als niedrig einzustufen ist.
Daneben sind Infektionen mit parasitären Würmern keine Seltenheit. Den sogenannten Hautmaulwurf, Larva migrans, können sich Urlauber beim Barfusslaufen am Strand holen, beispielsweise in der Karibik, in Afrika und Südostasien sowie auf den Malediven oder in einigen Gebieten am Mittelmeer. Die Hakenwurmlarven dringen durch die Fusssohlen in die Haut ein und erzeugen Gänge in der Haut, die rötlich hervortreten. Eine Behandlung mit einem speziellen Mittel gegen die Parasiten ist dann empfehlenswert.
So schützen Sie sich vor Tropenkrankheiten
Die Wahrscheinlichkeit, sich mit einer Tropenkrankheit zu infizieren, können Urlauber deutlich senken, indem sie einige Vorkehrungen treffen:
- Informieren Sie sich mindestens drei Monate vor der Reise über die Situation in Ihrem Zielland. Lassen Sie empfohlene Impfungen durchführen. Dazu gehören zum Beispiel Impfungen gegen Hepatitis A und B, Gelbfieber oder die Japanische Enzephalitis.
- Schützen Sie sich vor Mücken – tagsüber und nachts. Ein gutes Mückenschutzmittel und die Beachtung einiger Mückenschutz-Tipps, wie die Verwendung von Moskitonetzen und das Tragen langer Kleidung, sind geeignete Massnahmen.
- Laufen Sie möglichst nicht barfuss an Stränden, welche von Hunden und Katzen frequentiert werden und vermeiden Sie es, in warmen Binnengewässern zu baden. Hier können Sie sich leicht von parasitären Würmern befallen werden.
Und das Wichtigste: Achten Sie auf Hygiene. Waschen Sie sich vor jeder Mahlzeit gründlich die Hände. Auch ein Desinfektionsspray ist nützlich. Trinken Sie nur Wasser aus abgepackten Flaschen und verzichten Sie auf Obst, das ungeschält verzehrt wird, sowie auf Eis (sowohl in Getränken als auch im Dessert).