Wenn Tropenkrankheiten zum Reisesouvenir werden
Einmal im Regenwald stehen, die Geräusche, Artenvielfalt und feuchte Wärme spüren oder Elefanten in freier Wildbahn erleben, Löwen beobachten und Krokodile entdecken – Reisen in weit entfernte Länder sind Erlebnisse, die unvergesslich sind. Was Sie allerdings vor dem Abenteuer nicht vergessen sollten, ist sich gegen tropische Krankheiten zu wappnen, denn manche können tödlich verlaufen. Welche Symptome typisch für verschiedene Tropenkrankheiten sind, wo sie vorkommen und wie sie übertragen werden, erfahren Sie hier,


Malaria – ein kleiner Stich mit gravierenden Folgen1

Malaria (auch Wechsel- oder Sumpffieber genannt) ist eine der bekanntesten Infektionskrankheiten der Welt und wird von der Anophelesmücke auf den Menschen übertragen. Die Krankheit kommt in tropischen und subtropischen Regionen aller Kontinente (ausgenommen Australien) in insgesamt etwa 100 Ländern vor.
Fast die Hälfte der Weltbevölkerung lebt in diesen Gebieten. Jedes Jahr erkranken dort rund 200 Millionen Menschen an Malaria. Etwa 600.000 Menschen sterben jährlich daran – die meisten von ihnen sind Kinder unter 5 Jahren. Sehr viele Fälle gibt es in Afrika, Asien und Südamerika, wobei Afrika mit etwa 90 Prozent am stärksten betroffen ist. In den letzten Jahren gab es auch einige wenige Fälle in Südeuropa, zum Beispiel in Spanien und Griechenland.
Dengue-Fieber: Ansteckung, Behandlung und Schutz

Dengue-Fieber ist eine virale Erkrankung und vor allem im tropischen und subtropischen Raum weit verbreitet.3 In den folgenden Gebieten ist das Ansteckungsrisiko besonders gross:
- Lateinamerika
- Karibische Inseln
- Südpazifische Inseln
- Südostasien
Da sich die Erkrankung weltweit immer weiter ausbreitet, sollten Sie sich vor dem Antritt einer Reise darüber informieren, ob in dem von Ihnen gewählten Urlaubsland ein erhöhtes Risiko für Dengue-Fieber besteht. Informationen hierzu finden Sie beispielsweise in Tropeninstituten, auf der Informationsseite von Safetravel oder auch beim Eidgenössischen Department für auswärtige Angelegenheiten (EDA).
In der Schweiz kam es bisher zu keinen Übertragungen.
Zika-Virus: Überblick über die Tropenkrankheit

Das Zika-Virus ist der Auslöser einer tropischen Infektionskrankheit, die vor allem in Süd- und Mittelamerika, Karibik, Pazifik, Asien und Afrika vorkommt.6 Seit 2015 breitet sich das Zika-Virus auf der ganzen Welt immer weiter aus.6
Gelbfieber: Welche Gefahr geht von der Tropenkrankheit aus?

Gelbfieber ist eine virale Infektionskrankheit, die durch tropische Mücken übertragen wird und tödlich verlaufen kann.8 Die Risikogebiete für die Tropenkrankheit befinden sich vor allem in den tropischen Regionen von Afrika sowie Süd- und Mittelamerika.
Ausserhalb der Hauptverbreitungsgebiete stellen Gelbfieber-Fälle jedoch die Ausnahme dar. In den letzten Jahren wurde in der Schweiz die Krankheit nur ein einziges Mal bei einem Reiserückkehrer diagnostiziert.8 Einer der Hauptgründe dafür ist die Verfügbarkeit einer effektiven Gelbfieberimpfung, die für den Aufenthalt in den meisten Risikoländern vorgeschrieben ist.
Wer die Infektion einmal überstanden hat, ist anschliessend immun gegen Gelbfieber. Ob die Erkrankung schwer verlief oder mild, macht dabei keinen Unterschied.
Chikungunya-Fieber: Eine durch Mücken übertragbare Tropenkrankheit

Hinter dem Begriff Chikungunya-Fieber verbirgt sich eine durch Stechmücken übertragbare Virusinfektion. Sie kommt vor allem in vielen Ländern Afrikas, Indien, Mittelamerika, der Karibik und im Pazifik vor.9 In Europa tritt das Chikungunya-Fieber heutzutage immer häufiger als importierte Infektionskrankheit bei Reisenden auf. Grundsätzlich besteht auch in der Schweiz ein geringes Risiko für eine Chikungunya-Übertragung, sofern eine heimische Mücke einen infizierten Reiserückkehrer sticht.
Entgegen einer häufigen Annahme stechen Mücken nicht ausschliesslich nachts. Besonders in warmen, tropischen Ländern sind auch tagaktive Mücken weit verbreitet, darunter auch die Mückenart der Gattung Aedes.
Japanische Enzephalitis: Eine Virusinfektion des Gehirns in Asien

Bei der Japanischen Enzephalitis handelt es sich um eine durch Flaviviren ausgelöste Infektionskrankheit, die von Stechmücken auf den Menschen übertragen wird. Sie ist vor allem im ländlichen südostasiatischen Raum verbreitet:10
- Indien
- Östliches China
- Japan
- Südostasien
- Indonesien
- Papua-Neuguinea
In den tropischen Ländern des asiatischen Südens ist das Risiko für eine Infektion über das ganze Jahr gleichbleibend hoch, während in den nördlichen Gebieten vor allem zur Regenzeit (zwischen Mai und Oktober) Ausbrüche zu verzeichnen sind.10
West-Nil-Fieber: Übertragung, Verbreitung und Symptome

Beim West-Nil-Fieber handelt es sich um eine Tropenkrankheit, die durch Mücken von Vögeln auf den Menschen übertragen wird. Der Erreger, das West-Nil-Virus, ist mittlerweile weltweit in unterschiedlichem Ausmass verbreitet. Es findet sich aber vor allem in folgenden Regionen:12
- Afrika
- Mittlerer Osten
- Indien
- Teile Südostasiens
- Nord- und Mittelamerika
Der Mensch kann sich nicht direkt bei einem anderen erkrankten Menschen oder Tier infizieren. Damit ist das West-Nil-Virus nicht unmittelbar ansteckend. Dennoch ist bekannt, dass bei Organtransplantationen und Bluttransfusionen oder während einer Schwangerschaft Viren von Mensch zu Mensch, respektive von Mutter zu Kind, gelangen können.12
Bisher haben sich Menschen mit dem West-Nil-Virus ausschliesslich im Ausland infiziert. Dennoch wurden in den umliegenden Ländern, etwa Deutschland, schon Vögel und Pferde mit dem Krankheitserreger gefunden. Es besteht also die Möglichkeit, dass auch in der Schweiz infizierte Zugvögel unterwegs sind. Die Ansteckungsgefahr für den Menschen bleibt aber gering.
So schützen Sie sich vor Tropenkrankheiten
Die Wahrscheinlichkeit, sich mit einer Tropenkrankheit zu infizieren, können Urlauber deutlich senken, indem sie einige Vorkehrungen treffen:
- Informieren Sie sich mindestens 3 Monate vor der Reise über die Situation in Ihrem Zielland. Lassen Sie empfohlene Impfungen durchführen. Dazu gehören zum Beispiel Impfungen gegen Gelbfieber oder die Japanische Enzephalitis.
- Schützen Sie sich vor Mücken – tagsüber und nachts. Ein gutes Mückenschutzmittel und die Beachtung einiger Mückenschutz-Tipps, wie die Verwendung von Moskitonetzen und das Tragen langer Kleidung, sind geeignete Massnahmen.
- Achten Sie auf Hygiene: Waschen Sie sich vor jeder Mahlzeit gründlich die Hände. Auch ein Desinfektionsspray ist nützlich. Trinken Sie nur Wasser aus abgepackten Flaschen und verzichten Sie auf Obst, das ungeschält verzehrt wird, sowie auf Eis (sowohl in Getränken als auch im Dessert).