Wichtige Informationen und Fakten über Mücken

Sie sind zwar winzig klein, können aber dennoch gefährlich werden: Mücken, oder auch Moskitos genannt, machen uns Menschen vor allem an warmen Sommerabenden das Leben schwer. Doch welche Mückenarten gibt es und wie können wir sie bestimmen? Was bringen Mücken und warum stechen die kleinen Tierchen? Gibt es Risiken? Wir klären über Mücken auf und stellen die wichtigsten Fakten vor.

Mücke auf der Haut eines Menschen: Über die Parasiten gibt es viele wissenswerte Fakten.

Welche Mückenarten gibt es in der Schweiz?

Es gibt circa 35 einheimische und bisher 3 eingewanderte Mückenarten in der Schweiz.1 Im Folgenden sind einige Fakten über die wichtigsten Mücken mit anschaulichen Bildern genauer erklärt, um sie gut bestimmen zu können:

Gemeine Stechmücken (Culex pipiens)

Abbildung der Mückenart Gemeine Stechmücke.

Gemeine Stechmücken sind weit verbreitet und die bekannteste Mückenart. Das etwa 5 bis 7 Millimeter grosse Insekt hat einen dunkelbraunen und weiss geringelten Hinterleib, ist dämmerungs- und nachtaktiv und fühlt sich vor allem in der Nähe von Gebäuden wohl.2 Diese nutzt sie auch gern, um zu überwintern. Diese Mückenart ist nur selten mit Krankheitserregern infiziert, weshalb sie zu den zwar lästigen, aber harmlosen Mückenarten in der Schweiz gehört.

Überschwemmungsmücken (Aedes vexans)

Bild zeigt die Mückenart Überschwemmungsmücke.

Mücken, die Überschwemmungsgebiete wie Auwälder und Wiesen zur Brutablage nutzen, treten meist massenhaft auf. Dazu gehört beispielsweise die Mückenart Aedes vexans, die auch als Rheinschnake bezeichnet wird. Sie ist braun bis goldbraun gefärbt und überträgt keine gefährlichen Krankheiten. Doch das Stechtier kann zu einer echten Plage werden, weswegen sein Vorkommen teilweise grossflächig mit biologischen Schädlingsbekämpfungsmitteln eingedämmt wird.

Ringelmücken (Culiseta annulata)

Bild der Mückenart Ringelmücke.

Die Ringelmücke wird auch als grosse Hausmücke bezeichnet, und weist eine beeindruckende Grösse auf: Mit 10 bis 13 Millimetern ist sie deutlich grösser als die gemeine Stechmücke und andere Mückenarten in der Schweiz.3 Sie hat einen schwarzgrau-hell gestreiften Körper, weshalb sie schnell mit der asiatischen Tigermücke verwechselt werden kann. Zu den Fakten über diese Mücken zählt ausserdem, dass sie sich gern in bebauten Gebieten aufhalten und in Kellern oder Ställen überwintern. Im Frühling sind die stechenden Weibchen tagaktiv, während sie im Verlauf des Jahres dann eher in der Dämmerung unterwegs sind.

Gnitzen (Ceratopogonidae)

Mückenart Bartmücke im Bild.

Diese Mückenart wird auch als Bartmücke bezeichnet und ist mit einer Grösse von 0,5 bis 3 Millimetern eher klein.4 Gnitzen sind abends und nachts aktiv, ihre Stiche können durchaus schmerzen und zu grösseren Quaddeln führen.

Kriebelmücken (Simuliidae)

Abbildung eines Exemplars der Mückenart Kriebelmücke.

Es gibt auch Mückenarten, die auf den ersten Blick leicht mit einer Fliege verwechselt werden können. Die Kriebelmücke ist ein solches Exemplar: Sie ist mit 2 bis 6 Millimetern eher gross und rötlich, gelb oder auch schwarz gefärbt.5 Die Parasiten sind gern tagsüber unterwegs, ihre Stiche können zu allergischen Reaktionen mit grossen juckenden Schwellungen und Entzündungen führen. In unseren Breiten übertragen Kriebelmücken keine gefährlichen Krankheiten.

Fakten über ausgewählte eingewanderte Mücken

Die Fakten sprechen für sich: Klimawandel und Globalisierung führen mehr und mehr dazu, dass Mücken aus südlichen Ländern in Richtung Mittel- und Nordeuropa einwandern.6 Dabei schaffen es diese tropischen Mückenarten über Schiffe und Flugzeuge, auch grosse Distanzen zu überwinden und so in der Schweiz anzukommen. Milde Winter und heisse Sommer tragen dazu bei, dass die Mücken sich über ihre Lebensdauer auch hier wohlfühlen. Doch was sollte man über die Mücken wissen? Bringen Sie Gefahren für die Gesundheit mit?

Sandmücken (Phlebotominae)

Bild zeigt die Mückenart Sandmücke.

Diese Mückenart ist etwa 4 Millimeter gross, gelbbraun und behaart.7 Die tagaktiven, angriffslustigen Sandmücken sind aus Südeuropa eingewandert und übertragen Krankheiten wie das Sandmückenfieber. Bilder dieser Mückenart zeigen eine Besonderheit auf: Sie besitzen Mundwerkzeuge, mit denen sie die Haut ihres Wirts anritzen und anschliessend das austretende Blut aufsaugen. Neben den möglichen Infekten reagieren Menschen oftmals mit Hautausschlag auf Stiche dieser Mückenart.

Asiatische Tigermücken (Aedes albopictus)

Bild der Mückenart asiatische Tigermücke.

Bilder dieser Mückenart zeigen schwarz-weiss gestreifte Tierchen mit einer Grösse von etwa 5 Millimetern.8 Die Fakten über die asiatischen Mücken zeigen, dass hier besondere Aufmerksamkeit nötig ist, denn diese Mückenart überträgt durchaus gefährliche Krankheiten und Erreger, wie Denguefieber, Chikungunyafieber oder das Zika-Virus, das sogar ungeborene Kinder schädigen kann. Tigermücken sind tagaktiv, meist aggressiv und stechen ihre Opfer auch durch die Kleidung. In der Schweiz ist diese Mückenart seit 2003 zu finden.9

Asiatische/Japanische Buschmücken (Aedes japonicus)

Mückenart asiatische Buschmücke auf einem Blatt.

Diese Mückenart ist dunkelbraun-silbrig gestreift und ebenso wie die Tigermücke in der Lage, Erkrankungen zu verbreiten. Hier ist vor allem die Japanische Enzephalitis, eine Entzündung der Hirnhaut, zu nennen. Des Weiteren kann das durch die Mücke übertragene West-Nil-Virus zu einer verkürzten Lebensdauer führen. Im Jahr 2008 wurden in der Schweiz erstmals Larven dieser Mückenart nachgewiesen.10

Welche Krankheiten können Mücken übertragen?

Mücken können Krankheiten übertragen, denn bei einem Stich nehmen die Tierchen nicht nur das Blut ihres Wirts auf, sondern unter Umständen auch Krankheitserreger. Viren, Parasiten oder Bakterien vermehren sich und gelangen bei einem erneuten Stich des Insekts durch den Speichel in den Blutkreislauf eines anderen Menschen. Einer der wichtigsten Fakten über Mücken ist deshalb, dass sie durchaus gefährliche Krankheiten übertragen können, bei denen besondere Schutzmassnahmen sinnvoll sind. Dazu gehören auch Tropenkrankheiten wie:11

  • Malaria
  • Dengue-Fieber
  • Zika-Virus
  • Gelbfieber
  • Chikungunya-Fieber
  • Japanische Enzephalitis
  • West-Nil-Virus

Informieren Sie sich deshalb bei Ihren Urlaubsplänen über etwaige Risikogebiete und packen Sie entsprechend Ihre Reiseapotheke.

Allerdings gilt es auch zu bedenken, dass die ein oder andere tropische Mückenart bereits in Ländern wie der Schweiz eingewandert ist. Stocken Sie daher am besten auch Ihre Hausapotheke mit entsprechendem Insektenschutz auf.

Ob in der Schweiz oder in einem fernen Urlaubsland: Bei Kontakt mit fremden Mückenarten oder Verdacht einer Infektion mit Erregern sollten Sie umgehend einen Arzt aufsuchen.

Gut zu wissen:

Aktuelle Informationen zu den gefährdeten Reisezielen, den dort heimischen Mückenarten und empfohlenen Impfungen finden Sie beim Schweizerischen Tropen- und Public Health-Institut oder bei der reisemedizinischen Beratung HealthyTravel.

Bevor es zur Erkrankung kommt: Fakten über den Stich der Mücken

Die verschiedenen Mückenarten sind nervige kleine Plagegeister. Dabei geht es ganz schnell und zunächst nahezu unbemerkt: Ein Summen, ein Pikser und schon kribbelt es. Doch was bringen die Stiche für die Mücken und warum jucken sie so lästig?

Mückenschwarm in der Sonne: In der Schweiz sind verschiedene Mückenarten heimisch.

Was für uns als potenzielle Opfer einfach nervig ist, dient den Mücken als Grundlage für die gesamte Lebensdauer und ist wichtig, um damit das Fortbestehen der Gattung zu sichern.

Das Insekt führt also seinen Stechrüssel tief in die Haut ein und erreicht so die feinen Blutgefässe. Hier injiziert die Mücke ihren Speichel, der einerseits eine Flüssigkeit enthält, die die Blutgerinnung hemmt, und andererseits Proteine, die betäubend wirken. Dieser Fakt führt dazu, dass sich die Mücken in Ruhe und vor allem unbemerkt an ihrem Wirt bedienen können. Über im Kopf liegende Pumpen saugt die Mücke das Blut bis in den Darm und speichert es dort.

Der menschliche Körper reagiert mit einem Abwehrmechanismus auf das Sekret und schüttet den Botenstoff Histamin aus. Dieser Botenstoff führt einerseits zu einem lästigen Juckreiz, andererseits zum Flüssigkeitsaustritt ins Gewebe und somit zu einer Schwellung und Rötung.

Wichtig:

Die allergischen Symptome, welche schon wenige Minuten nach dem Einstich beginnen, sind unangenehm. Wann der Juckreiz vergeht, ist einerseits abhängig von der individuellen Ausprägung der Reaktion. Andererseits unterscheidet sich die Dauer je nachdem, wie lange die Mücke vom Blut gesaugt und somit ihr Speichelsekret verbreitet hat. Manchmal ist schon nach wenigen Minuten nichts mehr davon zu spüren, andere plagt das Jucken mehrere Tage. Ausserdem kann das unangenehme Gefühl auch für ein paar Stunden vergehen und dann plötzlich wieder beginnen – jeder reagiert anders. Auf jeden Fall sollten Sie nicht kratzen, da das möglicherweise zu Entzündungen führt und dadurch den Heilungsprozess hinauszögert.

Bei Menschen mit einer Mückenstich-Allergie kann das zu heftigeren Symptomen führen.

FAQs – Fragen und Antworten zu Fakten über Mücken

Die Plagegeister bevorzugen das Blut der Blutgruppe 0 sowie von wärmeren Körpern (wie bei Sportlern und Schwangeren).12 Ausserdem werden sie von Duftstoffen wie Kohlendioxid, Milchsäure oder Harnsäure angelockt – diese Stoffwechselprodukte sondert unser Körper über die Atemluft und den Schweiss ab.

Tatsächlich spielen die verschiedenen Mückenarten sogar eine bedeutende Rolle im Ökosystem. Sie sind nicht nur ein wichtiger Teil der Nahrungskette – die Larven filtrieren beispielsweise auch die Gewässer, in denen sie leben, und bestimmen so die Sauberkeit von Seen und Teichen.

Mücken sind bis auf wenige Ausnahmen eher nachtaktiv und verstecken sich am Tag an eher kühlen, feuchten Orten. Dennoch bieten ihnen warme Umgebungen einen optimalen Lebensraum –vorzugsweise in der Nähe von stehenden Gewässern, wie Seen, aber auch Regenwassertonnen oder Pfützen.

Die Lebensdauer hängt vom Geschlecht der Mücken ab: Weibliche Mücken können mehrere Monate alt werden und sogar überwintern – Männchen leben deutlich kürzer und überleben den Winter nicht.13

Wissenswert: Nur die weiblichen Mücken sind Blutsauger. Sie benötigen es für die Fortpflanzung und nicht zum Überleben. Erwachsene Mücken decken ihren Energiebedarf über Pflanzensäfte, während die Larven sich beispielsweise von Algen und anderen organischen Substanzen in ihrem Gewässer ernähren.13

Engmaschige Netze vor Fenstern und Türen halten die Blutsauger fern. Ein intensives Mückenschutzspray hilft, die Insekten abzuwehren und sich vor Stichen zu schützen. Sollte die Mücke doch zum Zug kommen, so helfen verschiedene Hausmittel dabei, beispielsweise den Juckreiz zu lindern.

2 „Gemeine Stechmücke – Culex pipiens“. Institut für Schädlingskunde URL: https://schaedlingskunde.de/schaedlinge/steckbriefe/muecken/gemeine-stechmuecke-culex-pipiens/gemeine-stechmuecke-culex-pipiens/ (14.05.2024).
3 „Ringelmücke (Culiseta annulata (Schrank, 1776))“. Arbeitskreis Entomologie im NABU Landesverband Sachsen e.V. URL: https://www.insekten-sachsen.de/Pages/TaxonomyBrowser.aspx?id=135013 (14.05.2024).
4 „Gnitzen (Ceratopogonidae)“. Arbeitskreis Entomologie im NABU Landesverband Sachsen e.V. URL: https://www.insekten-sachsen.de/Pages/TaxonomyBrowser.aspx?Id=11644 (14.05.2024).
5 „Simuliidae“. DocCheck Flexikon URL: https://flexikon.doccheck.com/de/Simuliidae (14.05.2024).
6 „Unsere Forschung – Mückenatlas – Ein Citizen Science-Projekt“. Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) e.V. URL: https://mueckenatlas.com/unsere-forschung (14.05.2024).
7 „Insekten – Krankheitsüberträger“. Privates Tropeninstitut Dr. Gontard URL: https://tropeninstitut.de/krankheiten-a-z/insekten (14.05.2024).
8 „Asiatische Tigermücke (Aedes albopictus (Skuse, 1894))“. Arbeitskreis Entomologie im NABU Landesverband Sachsen e.V. URL: https://www.insekten-sachsen.de/Pages/TaxonomyBrowser.aspx?Id=3000011 (14.05.2024).
9 „Tigermücke“. Informationsdienst der Stadt Bern URL: https://www.bern.ch/themen/umwelt-natur-und-energie/stadtnatur/invasive-neozoen/tigermuecke (14.05.2024).
10 „Asiatische Buschmücke“. Kanton Luzern, Umwelt und Energie URL: https://umweltberatung-luzern.ch/themen/natur-garten/tiere/neozoen-exotische-problemtiere/asiatische-buschmucke (14.05.2024).
11 „Mückenübertragene Erkrankungen – Mückenübertragene Erkrankungen im Überblick“. Robert Koch-Institut URL: https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/M/Muecken/Mueckenuebertragene-Erkrankungen-im-Ueberblick.html (14.05.2024).
13 „Stechmücken“. Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) URL: https://www.umweltbundesamt.de/stechmuecken (14.05.2024).