Mückenstich-Allergie: Starke Reaktionen auf Mückenstiche
Die Bilder von juckenden kleinen Quaddeln, die nach einem Mückenstich entstehen, kennt Gross und Klein. Doch bei Erwachsenen und Kindern mit einer Mückenstich-Allergie bleibt es nicht dabei: Es entstehen grosse Schwellungen, die stark jucken, schmerzen und sich heiss anfühlen. Wie sich die Symptome behandeln lassen und wann Sie einen Arzt aufsuchen sollten, erfahren Sie hier.

Ursachen: Warum erzeugt ein Mückenstich eine allergische Reaktion?
Besonders an lauen Sommerabenden gehen die lästigen kleinen Blutsauger gern auf Jagd und suchen sich ihre Opfer. Damit die Mücke ihre Blutmahlzeit ungestört einnehmen kann, gibt sie Speichel in die Einstichstelle. Dieser hat folgende Aufgaben:
- betäuben
- Blutgerinnung hemmen
- Blutgefässe erweitern
So spürt der Gestochene nichts und die Mücke kann genug Blut aufnehmen. Der Speichel des Insekts enthält unter anderem Eiweisse (Proteine), die das menschliche Immunsystem als feindlich erkennt. Abwehrzellen geben als Antwort auf die fremden Stoffe den Botenstoff Histamin ab, der nach einem Mückenstich den Juckreiz und die Schwellung auslöst.
Dieser Mechanismus ist eine allergische Reaktion – diese ist im Normalfall harmlos, lokal begrenzt und recht schnell wieder weg. Wer den Mückenstich allerdings aufkratzt, muss mit einer Entzündung rechnen, weil durch die Hautverletzung Bakterien unter die Haut gelangen können.
Typische Symptome nach einem Mückenstich
Wer von einer Mücke gestochen wurde, erkennt innerhalb von Sekunden danach an der Einstichstelle typischerweise folgende Symptome:

Rötung:
Die Haut um die Einstichstelle wird rot.

Schwellung:
Es bildet sich eine kleine geschwollene Beule.

Juckreiz:
Die Einstichstelle juckt oft stark.

Wärmegefühl:
Die betroffene Hautpartie kann sich heiss anfühlen.
Diese Reaktionen sind bei den meisten Menschen harmlos, örtlich begrenzt, klingen nach ein paar Stunden schon wieder ab und verschwinden nach wenigen Tagen von selbst.
Stärkere Symptome bei einer Mückenstich-Allergie

Bei Menschen mit einer Mückenstich-Allergie entwickeln sich nach einem Stich grosse, gerötete und überwärmte Quaddeln, die eher an Wespenstiche als an Mückenstiche erinnern. Der Ausschlag juckt meist heftig und kann schmerzen. Zudem zieht sich die Heilung meist ziemlich lange hin.
Selbst Narben können zurückbleiben, wenn die Stiche aufgekratzt wurden. Selten kann das Herz-Kreislauf-System betroffen sein. Dann kommt es zu Herzrasen, Atemnot und Übelkeit.
Insgesamt sind heftige allergische Reaktionen auf Mückenstiche eher selten. Allerdings fühlen sich durch die in den letzten Jahren eher milden Winter und warmen Sommer zunehmend auch exotische Mückenarten in unseren Breitengraden heimisch. Auf die ungewohnte Speichelzusammensetzung der Stechtiere reagieren manche Personen besonders stark.
Vorsicht vor anaphylaktischem Schock!
Im schlimmsten Fall entwickelt sich bei Allergikern ein anaphylaktischer Schock, also ein Kreislaufstillstand. Dabei handelt es sich um eine lebensbedrohliche Reaktion des Immunsystems auf einen vermeintlich harmlosen Auslöser, wie etwa Insektengifte.
Dieser Zustand tritt in der Regel innerhalb von Sekunden bis Minuten nach dem Kontakt mit dem Allergen auf und erfordert sofortige medizinische Hilfe. Zu den Symptomen gehören:
- Hautreaktionen wie Juckreiz und Schwellungen
- Magen-Darm-Probleme wie Übelkeit und Erbrechen
- Atembeschwerden bis hin zu Atemstillstand
- Kreislaufprobleme, die im schlimmsten Fall zu einem Kreislaufversagen und Bewusstlosigkeit führen können
Bei Verdacht auf einen anaphylaktischen Schock sollten Sie sofort den Notruf 144 wählen. Wenn vorhanden, verwenden Sie einen Adrenalin-Autoinjektor (Epipen), um die Beschwerden zu bekämpfen. Dieser wird in den äusseren Oberschenkel injiziert und kann sogar durch die Kleidung hindurch verabreicht werden. Weitere Massnahmen umfassen die Einnahme von Antihistaminika und Kortisonpräparaten sowie die richtige Lagerung der betroffenen Person, um den Kreislauf zu stabilisieren und die Atemwege frei zu halten.
Nach der akuten Phase ist eine Überwachung im Krankenhaus für mindestens 24 Stunden empfehlenswert, da es zu einer erneuten Reaktion kommen kann.
Ist es überhaupt ein Mückenstich?
Möglicherweise handelt es sich auch gar nicht um einen Mückenstich. In der Schweiz sind noch einige andere Stechinsekten unterwegs, die grosse und stark juckende Quaddeln hinterlassen können, beispielsweise Bremsen oder Wadenstecher (Stechfliegen). Bei ungewöhnlich starken Reaktionen auf Bisse anderer Insekten kann ebenfalls der Verdacht auf eine Insektengiftallergie bestehen.
Wichtig bei Mückenstich-Allergie: Mückenstiche behandeln und verhindern

Auch wenn es noch so verführerisch ist: Vermeiden Sie es unbedingt, an den Mückenstichen zu kratzen. Denn so entstehen leicht Hautverletzungen, die Stiche entzünden sich und die Heilung dauert noch länger. Um schlimmere Folgen wie eine Blutvergiftung zu verhindern, ist es wichtig, dies vor allem Kindern mit einer Mückenstich-Allergie zu erklären.
Begegnen Sie dem Juckreiz besser, indem Sie auf die Stiche klatschen oder sie vorsichtig zwicken. Zudem können Sie mit Hausmitteln gegen Mückenstiche als Erste-Hilfe-Massnahme vorgehen. So kann beispielsweise Kühlen oder eine aufgeschnittene Zwiebel eine Linderung des Juckreizes bewirken. Wenn die Einstichstelle schmerzt, sich entzündet oder Symptome wie Fieber und Abgeschlagenheit hinzukommen, sollten Sie einen Arzt konsultieren.
Schweissgeruch zieht Mücken magisch an. Damit die Tiere Sie erst gar nicht finden und stechen, können Sie sich mit einem Mückenschutzmittel behandeln. Das ist gerade für Personen mit einer Mückenstich-Allergie empfehlenswert. Die sogenannten Repellentien überdecken körpereigene Gerüche, sodass die Mücken fernbleiben. ANTI-BRUMM® Forte mit dem Wirkstoff DEET bietet bis zu 6 Stunden effektiven Schutz gegen Mücken.