Viele Mythen ranken sich um Mücken – was steckt dahinter?

Bevorzugen Mücken süsses Blut? Zieht Licht die lästigen Insekten an? Sind ätherische Öle, Zitrone, Lavendel oder Vitamin B wirklich ein Schutz gegen Mücken, wie es oft behauptet wird? Die Liste der Mythen über die unliebsamen Insekten ist lang. Begeben Sie sich auf Spurensuche und decken Sie Irrtümer auf.

1. Mythos: Licht zieht Mücken an

Zieht Licht Mücken an? Nein, der Mythos ist falsch. Einige Insekten wie Motten reagieren zwar darauf, Mücken gehören jedoch nicht dazu – sie sehen schlecht. Abends einfach das Licht in Räumen mit geöffneten Fenstern auszuschalten, bringt demnach wenig. Die kleinen Blutsauger sprechen nämlich hauptsächlich auf Gerüche an: An Schweiss und Parfüm zeigen Mücken Interesse. Noch anziehender wirkt allerdings Kohlendioxid (CO2) auf sie, welches Säugetiere ständig ausatmen.1

Was bestimmt die Kohlendioxid-Abgabe?

Der Ausstoss von Kohlendioxid hängt direkt mit dem Verbrauch von Sauerstoff zusammen. Zudem beeinflussen ihn Geschlecht, Körpergrösse, Muskelmasse, körperliche Aktivität oder eine Schwangerschaft. Schwangere und Sportler atmen durch den vermehrten Sauerstoffbedarf mehr CO2 aus.2 In Kombination mit einer höheren Körpertemperatur stechen Mücken sie eher als andere.2

Doch wie finden Mücken ihre nächste Blutmahlzeit? Dafür prüfen sie mit feinen Sinnesorganen, wie viel Kohlendioxid in der Luft liegt und folgen der höchsten Konzentration. Das Gas ist für Mücken mit Abstand der stärkste Lockstoff.1 Dieser führt sie direkt zu Mensch und Tier – auch im Stockdunklen. Dann schwirren sie bevorzugt um den Kopf herum und rauben uns damit den Schlaf.

2. Mythos: Zitrone und Lavendel helfen gegen Mücken

Ob Zitronenöl oder Lavendelöl zuverlässig gegen Mücken wirken, ist umstritten. Ätherische beziehungsweise natürliche Öle gelten als sanfte Mittel zur Insektenabwehr.3 Das Auftragen soll den eigenen Körpergeruch überdecken und die Insekten vom Stechen abhalten. Testen Sie eine kleine Menge des Öls vor Gebrauch, um Hautirritationen oder allergische Reaktionen vorzubeugen. Bei Säuglingen und Kleinkindern sollten keine ätherischen Öle gegen Mücken zum Einsatz kommen.

Welche Düfte mögen Mücken nicht?

Der Duft von Eukalyptus, Pfefferminze, Melisse, Sandel- oder Zedernholz gefällt den Insekten weniger gut.4,7 Lavendel hilft womöglich ebenfalls gegen Mücken: Die Plagegeister empfinden den Pflanzenduft als unangenehm.4 Verwenden Sie die Pflanze im Garten oder stellen Sie einen Topf auf den Balkon. So machen die Insekten unter Umständen schon vor den eigenen vier Wänden halt.

3. Mythos: Mücken stehen auf süsses Blut

Hartnäckig hält sich unter den zahlreichen Mythen, dass Menschen, die oft von Mücken gestochen werden, süsses Blut haben. Das ist frei erfunden. Denn süsses Blut gibt es nicht. Wie häufig jemand von Mücken geplagt ist, hängt vermutlich davon ab, wie Atem und Schweiss eines Menschen zusammengesetzt sind. Einige Menschen erweisen sich dann für Mücken als Blutquelle interessanter als andere.

Mücke auf der Haut: Stechen sie bevorzugt Menschen mit süssem Blut?

Zur Frage, ob Mücken besonders gerne Menschen mit Blutgruppe 0 stechen, liefern Studien unterschiedliche Ergebnisse: Manche zeigen keinen Zusammenhang zwischen der Blutgruppe und der Häufigkeit für Stiche.1 Andere Untersuchungen ergaben, dass Stechmücken bevorzugt Personen mit der Blutgruppe 0 auswählen.2 Im Vergleich mit Blutgruppe A werden sie von Mücken etwa doppelt so oft gestochen.2 Menschen mit Blutgruppe B liegen irgendwo dazwischen.2

Die Behauptung, dass Frauen häufiger als Männer gestochen werden, ist falsch.5

Was Mücken anzieht und wie attraktiv ein Mensch auf die Insekten wirkt, entscheidet nicht das Geschlecht, sondern individuelle Eigenschaften:

  • Körperwärme2
  • Schweissgeruch2
  • ausgeatmete Atemluft1
Welche Geschmacksvorlieben haben Mücken?

Die Insekten nehmen – auch aus der Ferne – sehr feine Gerüche wahr. Stoffwechselvorgänge im Körper erzeugen verschiedene Ausdünstungen, wie Ammoniak, Kohlendioxid, Essig- und Milchsäure.3 Zudem bestimmen Gene, Verhaltensweisen (beispielsweise die Ernährung) und Duftstoffe wie Parfüms die Zusammensetzung der Duftnuancen eines jeden Menschen.1
So ergibt sich ein Anlockeffekt, der von Mensch zu Mensch verschieden ist. Welche Kombinationen Mücken genau bevorzugen, konnten Wissenschaftler noch nicht im Detail entschlüsseln. Jedes Tier hat wohl einen etwas anderen Geschmack.

4. Mythos: Mücken und Kleidung

Gibt es Kleidung, die besonders gut gegen Mücken hilft? Ja, die Insekten stehen vor allem auf dunkle Klamotten und Gegenstände.1 Diese können sie nämlich besser erkennen. Wer also seine Kleidung anpasst, hat eine einfache und wirksame Abwehr gegen Mücken. Bei der Auswahl gilt es, auf folgende Punkte zu achten:

  • langärmelige Oberbekleidung und lange Hosen
  • helle Stoffe (zum Beispiel Leinen oder Baumwolle)
  • feste, helle Socken

Freie und unbedeckte Hautstellen sollten Sie mit einem Insektenabwehrmittel wie ANTI-BRUMM® Forte behandeln – der Insektenschutz eignet sich für die ganze Familie.

5. Mythos: Vitamin B1 wirkt gegen Mücken

Insbesondere im Internet kursieren viele Erfahrungsberichte über Vitamin B1, welches gegen Mücken helfen soll. Das Vitamin ist auch unter dem Namen Thiamin bekannt. Die Art von Schutz gilt jedoch als umstritten.

Das schwefelhaltige Thiamin hat tatsächlich einen sehr charakteristischen Geruch, den der Mensch über den Hautschweiss ausscheidet. Angeblich nehmen vor allem Stechmücken den Geruch aus bis zu 30 Zentimetern Entfernung wahr und lassen sich dadurch abstossen.6 Für die Theorie fehlen jedoch wissenschaftliche Beweise.

6. Mythos: Nur Salben erweisen sich gegen Mückenstiche als nützlich

Nein, neben Salben kommen noch zahlreiche weitere Methoden infrage, die gegen Mückenstiche helfen:7

  • kühlende Cremes und Gele auftragen
  • kalte Kompressen auf die betroffene Stelle legen
  • Hitze gegen den Juckreiz nutzen
  • Hausmittel wie Zitronen, Kartoffeln oder Aloe Vera zur Linderung einsetzen

Um Stiche von Beginn an zu vermeiden, eignen sich für einen zuverlässigen Schutz die Produkte von ANTI-BRUMM®.

7. Mythos: Anti-Mücken-Stecker vertreiben die Insekten zuverlässig

Wahrscheinlich kennt jeder Nächte, in denen an Schlaf kaum zu denken ist. Was ist der Grund? Mücken sind im Anmarsch und stören die Abendruhe. Anti-Mücken-Stecker sollen sie vertreiben und wieder für Ruhe sorgen. Es gibt sie in verschiedenen Ausführungen, zum Beispiel als Elektroverdampfer.

Doch wie gut funktionieren solche Geräte? Bestimmte Anti-Mücken-Stecker, wie etwa die genannten Elektroverdampfer, enthalten Insektengifte. In eingeschaltetem Zustand bringt das Gerät die enthaltenen Wirkstoffe zum Verdampfen. Das tötet zwar Mücken ab, belastet aber auch die Raumluft. Die Wirkstoffe haben möglicherweise eine reizende Wirkung auf:3

  • Atemwege
  • Haut
  • Augen

Besonders problematisch sind die enthaltenen Wirkstoffe für:3

  • Säuglinge
  • Kleinkinder
  • Allergiker
  • empfindliche Menschen

Aus dem Grund sollten Sie Anti-Mücken-Stecker dieser Art nur im Notfall einsetzen und nicht als Dauerlösung ansehen.

Durchgefallen!

Mückenarmbänder, Ultraschallgeräte (Mückenpiepser) oder UV-Licht-Geräte zeigten in Tests keinerlei Wirkung gegen Mücken.3

8. Mythos: Mücken und Alkohol

Wer Alkohol trinkt, den stechen Mücken öfter. Einer der wenigen wahren Mythen.2 Doch woran liegt das? Beim Konsum von Alkohol weiten sich die Blutgefässe der Haut, wodurch mehr Wärme abgegeben wird. Wer mehr Wärme abgibt, den finden die Insekten leichter.2 Das kann die Plagegeister zum Stechen einladen.

Ausserdem erhöht sich durch den Alkohol die Herzfrequenz. Das regt den Vorgang des Schwitzens an. Von den Schweissabsonderungen sind Mücken besonders angetan – und stechen zu.

2 Deutscher Apotheker Verlag Dr. Roland Schmiedel GmbH & Co. KG: Wen Mücken bevorzugt stechen. https://www.ptaheute.de/aktuelles/2022/07/14/wen-muecken-bevorzugt-stechen (18.10.2022).
3 Deutscher Apotheker Verlag Dr. Roland Schmiedel GmbH & Co. KG: Mit Duftstoffen Mücken abschrecken. https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/daz-az/2005/daz-35-2005/uid-14515 (19.10.2022).
4 AOK-Bundesverband GbR: Gegen den Juckreiz: Hausmittel gegen Mückenstiche. https://www.aok.de/pk/magazin/koerper-psyche/haut-und-allergie/mueckenstiche-hausmittel-die-helfen/ (23.01.2023).
5 Universitätsklinikum Münster: Sommerzeit ist Mückenzeit – Im Gespräch mit Dr. Mathias Sulk rund um das Thema Mückenstiche. https://www.ukm.de/aktuelles/sommerzeit-ist-mueckenzeit-im-gespraech-mit-dr-mathias-sulk-rund-um-das-thema-mueckenstiche (23.01.2023).
6 Deutscher Apotheker Verlag Dr. Roland Schmiedel GmbH & Co. KG: Drei Fragen zu Vitamin B1. https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/news/artikel/2022/06/07/drei-fragen-zu-vitamin-b-sub-1-sub/chapter:3 (18.10.2022).
7 Schweizer Portal für Natur- und Umweltschutz: Was tun bei Mückenstichen? https://naturschutz.ch/tipps/nachhaltig-leben/was-tun-bei-mueckenstiche/106072 (19.10.2022).