Zeckenstich: Symptome deuten, Zecken erkennen und entfernen

Vielleicht kennen Sie das folgende Szenario: Nach einem Aufenthalt in der Natur juckt es, zum Beispiel in der Kniekehle. Es ist nur ein kleiner schwarzer Punkt sichtbar, der sich bei genauerer Betrachtung als Zeckenstich herausstellt. Erfahren Sie, wie Sie Zecken entfernen können und auf welche Symptome Sie nach einem Zeckenstich achten müssen.

Zeckenbiss (Zeckenstich) in menschlicher Haut.

Zeckenbiss oder Zeckenstich: Was ist richtig?

Zecken gehören mit ihren 8 Beinen zur Gruppe der Spinnentiere und ernähren sich vorrangig vom Blut der Wildtiere in ihrem Lebensraum.1 Anders als im Volksmund häufig berichtet, lassen sie sich jedoch nicht angriffslustig von Bäumen auf die entsprechenden Körperstellen herabfallen, sondern heften sich in Bodennähe an ihren potenziellen Wirt. Hier angelangt, krabbeln sie gerne noch länger herum und suchen sich eine geeignete Einstichstelle, weshalb Zecken auch häufig am Haaransatz oder hinter den Ohren zu finden sind.1

Sie haben sicherlich schon einmal von einem Zeckenbiss und den damit einhergehenden Symptomen sowie möglichen Gefahren gehört? Das ist genau genommen jedoch falsch.

Gut zu wissen:

Zecken beissen nicht. Es ist ein Zeckenstich, der die Haut zum Jucken bringt, eine Rötung verursacht und eventuell sogar zu einer Infektion führt.1

Grafik veranschaulicht die Mundwerkzeuge, die bei einem Zeckenstich zum Einsatz kommen.

Die Zecke besitzt einen sogenannten Stech- und Saugapparat, der aus 2 Mundwerkzeugen besteht. Die sogenannten Cheliceren sind scherenartig aufgebaut und öffnen zunächst die Haut. Danach kommt der auch als Hypostom bezeichnete Stechrüssel zum Einsatz, der sich während des Saugvorgangs mit Widerhaken in der Haut verankert.

So erkennen Sie einen Zeckenstich

Nach einer Tour durch Wiesen und Wälder sollten Sie stets Ihren gesamten Körper gründlich nach Zecken oder deren Einstichstellen absuchen. Vor allem, wenn die Blutsauger noch sehr klein sind, sehen Sie diese nur bei sehr genauem Hinschauen. Es ist also gar nicht so einfach, einen frischen Zeckenstich mit blossem Auge zu erkennen und so können zunächst unspezifische Anzeichen dafür auftreten.

Typische allgemeine Symptome für einen Zeckenstich:

  • gerötete Stelle mit einem hellbraunen bis schwarzen Punkt in der Mitte
  • Schwellung mit Juckreiz

Diese Anzeichen sind zwar hilfreich, um einen Zeckenstich zu erkennen, doch sie müssen nicht zwingend vorkommen. Nutzen Sie daher im Zweifelsfall eine Lupe, sobald Sie einen dunklen Punkt an Ihrem Körper finden, der ähnlich gross wie ein Staubkorn sein kann. Mithilfe der Vergrösserung erkennen Sie die Zecke dann anhand der zarten Beinchen und haben so die Chance, einen möglichen Zeckenbiss oder Zeckenstich noch zu verhindern. Doch was, wenn Sie keine Zecke finden, die Sie entfernen müssen?

Zeckenstich auch ohne Zecke erkennen

Können Sie auch mit einer Lupe keine Zecke am Körper ausmachen, so liegt das unter Umständen daran, dass der Sauger bereits wieder abgefallen ist. Achten Sie in solchen Fällen dennoch auf Anzeichen wie Rötung oder Jucken. Auf diese Weise entdecken Sie möglicherweise einen Zeckenstich, auch ohne einen der gefürchteten Blutsauger zu finden. In diesem Zusammenhang ist es wichtig zu wissen, dass der Saugvorgang der Zecke je nach Entwicklungsstadium variiert und bis zu 8 Tage dauert.2

Beliebte Einstichstellen von Zecken

Zecken suchen sich gern einen geschützten Ort aus und bevorzugen Körperstellen, an denen die Haut dünn und weich ist.2 Einige sind besonders beliebt, daher ist es wichtig, insbesondere diese Stellen zu untersuchen:

• Kopf (Haaransatz) und Ohren
• Genitalbereich
• Achseln
• Kniekehlen
• Hals
• Ellenbogenbeuge
• Bauchnabel

Grafik zeigt beliebte Stellen für Zeckenstiche bei Erwachsenen und Kindern.

Auch unter anliegender Kleidung scheinen sich Zecken wohlzufühlen, weshalb zum Beispiel eine enge Hose keinen besonderen Schutz darstellt.2

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Zeckenstich: Symptome und mögliche Folgen

Erkennen Sie einen Zeckenstich oder eine verdächtige Stelle an Ihrem Körper, so ist in den nächsten Tagen und Wochen Ihre Aufmerksamkeit gefragt. Der Grund dafür ist, dass besonders die in der Schweiz häufig vorkommenden Zeckenarten Gemeiner Holzbock und Auwaldzecke als Überträger für gleich 2 gefährliche Krankheiten verantwortlich sein können:2,3,4

  • FSME – eine virale Entzündung der Hirnhaut
  • Borreliose – eine bakterielle Infektionskrankheit

Doch obwohl die Stiche auch harmlos und ohne Folgen bleiben können, sind Zecken in der Lage, noch weitere, zum Teil gefährliche Erkrankungen zu übertragen. Es ist wichtig, auffällige Symptome zu kennen und den Zeckenstich sowie das allgemeine Befinden zu beobachten. Stellen Sie folgende Anzeichen bis zu 3 Wochen nach einem Zeckenstich fest, so sollten Sie zum Arzt gehen:

  • Fieber
  • Kopf- und Gliederschmerzen
  • Abgeschlagenheit
  • ein geröteter Kreis um den Zeckenstich, der langsam grösser wird (Wanderröte)

Der Fachmann hilft dabei, typische Zeckenkrankheiten zu erkennen oder auszuschliessen.

Übrigens: Der Stich selbst ist schmerzfrei, denn die Zecke sondert Stoffe ab, die das Blut flüssig halten und zudem die Einstichstelle betäuben.5

Rötung der Haut als mögliche Reaktion auf einen Zeckenstich

In vielen Fällen bildet sich direkt nach dem Zeckenstich eine Rötung um die Einstichstelle. Manchmal tritt zusätzlich eine Schwellung auf. Des Weiteren kommt es vor, dass die Haut nach einem Zeckenstich juckt.

All diese Anzeichen sprechen einzeln oder gemeinsam lediglich dafür, dass eine Abwehrreaktion des Körpers im Gange ist. Da ein Zeckenstich zwar oft harmlos bleibt, aber auch schwerwiegendere Folgen nach sich ziehen kann, sollten Sie die Stellen desinfizieren und weiterhin im Auge behalten. Das gilt sowohl dann, wenn Sie sich sicher sind, als auch in solchen Situationen, in denen Sie einen Zeckenbiss oder Zeckenstich nur vermuten.

Wanderröte: Verfärbung der Haut als Anzeichen für Borreliose?

Beobachten Sie die Rötung der Haut aufmerksam, um Hinweise auf mögliche Folgen des Zeckenstichs zu bekommen. Die sogenannte Wanderröte, auch Erythema migrans genannt, kann beispielsweise ein Anzeichen für Borreliose sein.4

Wenn Sie bemerken, dass die rote Einstichstelle der Zecke stetig wächst oder wenn eine neue Rötung auftritt, dann suchen Sie bitte zügig einen Arzt auf. Entsteht durch den Zeckenbiss oder Zeckenstich eine Infektion, so ist die Behandlung umso erfolgversprechender, je früher die Krankheit erkannt wird.

Zecke entfernen – so geht’s!

Sollten Sie eine Zecke selbst entfernen oder damit lieber zum Arzt gehen? Es ist unerlässlich, die Zecke so schnell wie möglich loszuwerden, daher empfiehlt es sich unbedingt, nicht erst bis zu einem Arzttermin zu warten. Ist bekannt, dass Sie in einem Risikogebiet leben oder halten Sie sich viel in der Natur auf, dann legen Sie sich im Idealfall schon vorher geeignete Hilfsmittel zum Entfernen der Zecken zu, etwa eine Zeckenzange oder eine Zeckenkarte.

Beachten Sie bei allen Entfernungsarten die folgenden Punkte:4

  • Packen Sie die Zecke an den Mundwerkzeugen, also ganz nah an der Hautoberfläche.
  • Ziehen Sie niemals nur am Körper.
  • Entfernen Sie die Zecke mit einem langsamen und geraden Zug.
  • Vermeiden Sie Drehbewegungen.
  • Desinfizieren Sie die Einstichstelle der Zecke.

Suchen Sie einen Arzt auf, falls Teile des Tieres in der Haut stecken bleiben oder wenn Sie die oben genannten Symptome nach dem Zeckenstich feststellen.

Zecken mit einer Pinzette entfernen

Gehen Sie, wie oben beschrieben, beherzt vor und wählen Sie eine Pinzette mit einem möglichst dünnen Ende. Wichtig ist, dass beim Herausziehen der Zecke mit einer Zeckenpinzette der Körper des Tieres nicht gequetscht wird.1

Grafik zeigt die Entfernung einer Zecke mit Zeckenhaken oder Zeckenzange.
Grafik zeigt die Entfernung einer Zecke mit Zeckenhaken oder Zeckenzange.

Zecken mit einer Zeckenkarte entfernen

Zeckenkarten sind in der Apotheke erhältlich und einfach anzuwenden:

  • Schieben Sie die Karte flach auf die Haut gedrückt an die Zecke heran, bis diese in der V-förmigen Aussparung steckt.
  • Nun bewegen Sie die Karte einfach weiter in die gleiche Richtung und entfernen die Zecke auf diesem Weg.
  • Bleiben Sie beim Schieben der Karte flach auf der Haut, damit der Blutsauger nicht durch den Schlitz rutscht und vermeiden Sie ruckartige Bewegungen.
Eine Zecke richtig entfernen mit einer Zeckenkarte.

Zecken mit einer Zeckenschlinge oder einem Zeckenlasso entfernen

Sowohl eine Zeckenschlinge als auch ein Zeckenlasso arbeiten mit einem dünnen Draht. Diesen legen Sie als Schlinge um die Zecke und ziehen zu. Anschliessend entfernen Sie den Blutsauger durch einen geraden Zug aus der Haut.

Grafik zeigt die Entfernung einer Zecke mittels einer Zeckenschlinge.
Grafik zeigt die Entfernung einer Zecke mittels einer Zeckenschlinge.

Zecken mit einer Zeckenzange oder einem Zeckenhaken entfernen

Wenden Sie beide Hilfsmittel nach einem Zeckenstich mit Bedacht an. Sowohl die Zeckenzange als auch der Zeckenhaken haben im Vergleich zu den anderen Methoden die Besonderheit, dass Sie die Zecken mit einer Drehbewegung entfernen müssen.

Schritte zur Entfernung einer Zecke mit einer Pinzette.
Schritte zur Entfernung einer Zecke mit einer Pinzette.

Zeckenstichen vorbeugen

Zur Vermeidung eines Zeckenstichs ist es wichtig, die richtigen Zeckenschutz-Tipps zu beachten. Besonders das Tragen geeigneter Kleidung und die Verwendung von Zecken-Sprays vor einem Aufenthalt in der Natur sind dabei essenziell.

Des Weiteren bieten Produkte wie ANTI-BRUMM® Zecken Stopp bis zu 8 Stunden Schutz vor Zecken sowie den damit einhergehenden möglichen Folgen.

Häufige Fragen und Antworten zum Zeckenstich

Vermutlich reagieren die Blutsauger auf bestimmte individuelle Duftstoffe, die von der menschlichen Haut abgegeben werden. Manche wirken für die Blutsauger besonders anziehend, andere eher unattraktiv.

Die Zecke gibt Stoffe ab, welche die Blutgerinnung verhindern, die Einstichstelle betäuben und Entzündungen unterdrücken.

Zecken bevorzugen geschützte Körperstellen wie den Haaransatz, die Kniekehlen, Ellenbogenbeugen oder den Bauchnabel.

Die Blutsauger sind hartnäckig und überleben beispielsweise das Herunterspülen in der Toilette oder die Entsorgung in der Mülltonne. Werfen Sie die Zecke nach dem Entfernen in hochprozentigen Alkohol. Sie können die lästigen Plagegeister auch verbrennen oder zerquetschen.

Von einer Behandlung mit Öl oder ähnlichen Hausmitteln ist abzuraten. Die Zecke kämpft ums Überleben und gibt dabei womöglich Krankheitserreger in die Blutbahn ab.

1 Stiftung für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen: Was sind Zecken und wie entfernt man sie? https://www.gesundheitsinformation.de/was-sind-zecken-und-wie-entfernt-man-sie.html (23.01.2023).
2 Robert Koch-Institut: Antworten auf häufig gestellte Fragen zu Zecken, Zeckenstich, Infektion. https://www.rki.de/SharedDocs/FAQ/FSME/Zecken/Zecken.html (23.01.2023).
3 Robert Koch-Institut: RKI-Ratgeber – Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) und verwandte Virusenzephalitiden (TBE, tick-borne encephalitis) https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Merkblaetter/Ratgeber_FSME.html (23.01.2023).
5 AOK: Vorsicht Zecken: Borreliose erkennen und behandeln. : https://aok-erleben.de/artikel/vorsicht-zecken-borreliose-erkennen-und-behandeln (23.01.2023).